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Juli / 2009
Konservieren und Restaurieren (auch online lesbar)
Editorial
Wie vernetzt die Tätigkeit von Restauratoren ist, macht diese vorliegende Ausgabe besonders deutlich: Nur durch ihre Arbeit wird die Grabungsleistung von Archäologen und Frühgeschichtlern ausstellbar, durch ihren Einsatz werden beschädigte Werke wieder vorzeigbar, werden dem Zahn der Zeit ausgesetzte Objekte wieder zu ansehnlichen Zeugnissen. Restauratoren aber leisten noch mehr: Sie sind schadenspräventiv tätig und liefern dort, wo Kunsthistoriker mit ihren Methoden nicht mehr weiter kommen, durch ihre naturwissenschaftlichen Untersuchungen und technischen Mittel wertvolle Hilfen bei der Werkzuschreibung, Datierung und in Echtheitsfragen. Sie betreuen sorgsam den pfleglichen Auf- und Abbau von Ausstellungen. Unsere heutigen Restauratoren geben Soll-Daten für Museumszulieferer vor und stehen mit Universitätswissenschaftlern, Museologen und Museumsfachwissenschaftlern, mit Architekten, Denkmalpflege und Kulturschutzorganisationen selbst ferner Länder in engen Arbeitszusammenhängen.
Die meisten größeren Projekte sind nur durch Kooperation zu meistern. Aus diesem Grund allein ist eine Ausgrenzungsstrategie gegenüber anderen Kulturschutzgruppen, Restauratoren im Handwerk und Studierenden kaum sachadäquat und sachdienlich. Umso erfreulicher ist es, daß sich kürzlich das Netzwerk Kulturgut konstituiert hat, eine Genossenschaft, die Geldanlage, Erlössteigerung und Kostensenkung für die Mitglieder, moderne demokratische, interne Kommunikationsformen, Weiterbildung und externe Wirkkraft anbietet. Mehr dazu können Sie in der nächsten Ausgabe erfahren.
Wir freuen uns, Ihnen mit dieser Ausgabe eine hochkarätige Mischung zu konservatorischen Themen anbieten zu können, die erneut junge, exakt arbeitende WissenschaftlerInnen und gestandene doctores et professores vereint. Mehrere Autorenkontakte sind dankenswerterweise erneut über Friederike Klemm entstanden, sodaß die Zusammenstellung aus angebotenen und angefragten Beiträgen ein zugleich aktuelles wie paradigmatisches Bild ergibt. Die restauratorischen Beiträge zeigen einmal mehr, wie breit gefächert, anspruchsvoll, interessant und immer wieder zu neuen Erkenntnissen führend die sorgsame Pflege und Erhaltung unseres Kulturgutes ist.
Adelheid Straten
Aus dem Inhalt:
Nachrichten
Literatur
Namen
Konservieren und Restaurieren
Cornelia Krsák
Zwischen Fußspur und Plattbodenschiff Restauratorische Highlights im LVR-RömerMuseum Xanten
Andreas Gut
Schätze aus Hessigheims Boden: Das Gräberfeld
im Muckenloch
Friederike Klemm
Aktuelles zur Kulturguterhaltung
Thomas Lucker
Die Tapeten im Mythologischen Saal des Neuen Museums zu Berlin. Konzept und Restaurierung
Aika Schnacke; Britta Klose
Das Gröningsche Familienbild der Bremer Kunsthalle: Restaurierung und Konservierung eines barocken Gemäldes
Paul-Bernhard Eipper
Materialien für den Bau und Ausstattung von Vitrinen und Versandkisten (revised version)
Das aktuelle Interview
Strukturelle Konsolidierung von Objekten aus
Stein und Holz: Martin Pracher im Gespräch mit Friederike Klemm
Sabine Maier
Vom Nutzen der Infrarot-Reflektographie für Museen und Universitäten: Das Beispiel Schloßvippach vor Erfurt
Arlett Seidel
Renaissancezeitliche Fladerpapiere in einem fränkischen Bürgerhaus. Analyse, Konzeptentwicklung und Restaurierung
Zum Titelbild
Irdische Paradiese Meisterwerke aus der Kasser Art Foundation im Augsburger Schaezlerpalais, vom 25. Juli bis zum 22. Oktober 2009. Mit Werken von Marc Chagall, Alexei von Jawlensky, Jacques Lipchitz, Marino Marini, Claude Monet, Pablo Picasso, Jackson Pollock, Pierre-Auguste Renoir, Auguste Rodin, Paul Signac und vielen anderen aus der nahezu unbekannten amerikanischen Privatsammlung der Familie Kasser. Di und Do 10-20 h, Mi, Fr-So 10-18 h, Eintritt 9 / 7 ermäßigt, Führungsbuchung unter 0821 / 324 4112 oder irdische-paradiese@augsburg.de, mehr Informationen unter http://www.irdische-paradiese.de
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