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Januar / 2023
Neue Technologien einsetzen (286)
Editorial
Ein Museumsdirektor meinte einmal, sein Haus sei so sicher wie Fort Knox. Ein Diebstahl war für ihn „undenkbar“. Niemand käme doch auf die Idee, etwas zu stehlen, was sich gar nicht verkaufen ließe. Doch später dann kamen ein paar Ganoven, die eigentlich nur mal eben einen Kick brauchten, darauf, gerade in dieses Museum einzubrechen und dort das Wertvollste zu rauben. Was sie an Werkzeugen nicht besaßen, besorgten sie sich schnell noch bei OBI. Sie gingen mit brutalster Gewalt vor: Einer der Täter schlug 26 Mal auf eine Vitrine ein, ein anderer mindestens vier Mal. Mag auch inzwischen einiges „Diebesgut“ wieder aufgetaucht sein und auch die erwartete Verurteilung der Täter genugtuend wirken: der Schock sitzt tief, und der Schaden ist enorm (fast 89 Mio. €).
Auch andere Museen haben in Sachen Sicherheit immer noch nicht den state of the art erreicht.
In einem süddeutschen Bauernhofmuseum zeigen einige Räume einfachstes Mobiliar und Hausrat seiner einstigen Besitzerin, die den Hof während des Zweiten Weltkriegs bis in die 50er Jahre in bewundernswerter Weise völlig alleine bewirtschaftete. Außerhalb dieses Kontextes sind die Sachen völlig wertlos. Doch selbst hier wird von Besuchern nach und nach alles geklaut, was nicht niet- und nagelfest ist, bis hin zur unter der Decke trocknenden Dauerwurst, die aber inzwischen vom Metzger kommt und mit einem Abführmittel präpariert wurde.
Ausgefeilte Sicherheitsmaßnahmen sind wichtiger denn je, denn die Bedrohungslage für Museen hat sich zugespitzt. Da tut sich ein neues Arbeitsfeld für Hausdetektive auf: sich als Museumsbesucher tarnen.
Für jede Art von Museum ist es unbedingt nötig, das Thema Sicherheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dazu mehr in dieser Ausgabe von MUSEUM AKTUELL.
Adelheid Straten
Inhalt:
4-7 Nachrichten aus Museen
8 Literatur │ Namen
41 AutorInnen │ Impressum
42-43 Wichtige Ausstellungen
Mythen widerlegen
9-12 Kerstin Volker-Saad
Mythen um Machbuba. Ein Tagungsbericht
Rechtshinweise
13 Martin Schellenberg
Der neue § 68 im Urhebergesetz
Neue Technologien einsetzen!
14-22 Paul-Bernhard Eipper, Christian Müller-Straten
Mikroskope in der Restaurierungswissenschaft
Teil II: Mikroskopiegeschichte nach dem 2. Weltkrieg
23-25 Michael Stanic
Lehren aus dem Manching-Raub
26-29 Utz Anhalt
Wie sicher sind Großaquarien wie der Berliner AquaDom?
32-36 Juliana Bernhardt:
Endlich 3D ohne Brille
38-40 Noëllie Aulas
Kultur mit Laville Braille zur Hand haben.
Technische und konzeptionelle Fortschritte bei der taktilen Information
Zum Titelbild:
Gemälde, Objekte, Vitrinen: Neben dem Schutz vor Vandalismus, der aufgrund aktueller Ereignisse sehr präsent in der Öffentlichkeit diskutiert wird, bildet die Absicherung gegen Diebstahl die andere Seite der Sicherheits-Medaille ab. Der sichere Schutz von wertvollen Kunstobjekten und Bildern in Museen und Galerien ist nötig und heutzutage auch durch unsichtbare Mechanismen möglich. Er muß den besonderen Ansprüchen der Kunst und der teils sehr ausgeklügelten oder auch dreisten Methoden heutiger Diebe gerecht werden.
Optisch – magnetisch – kapazitiv: Seit 30 Jahren entwickeln wir Techniken und zertifizierte Produkte, die Ihre Kunst sicher und individuell schützt – ganz genau abgestimmt auf Ihre Anforderungen.
Sie haben konkrete Fragen? Wir beraten Sie gern!
SCHMEISSNER GmbH
Sicherheits- und Kommunikationstechnik
W.-Conrad-Röntgen-Straße 6, 07629 Hermsdorf
T.: +49(0)36601/40758
mail@schmeissner-gmbh.de
Wir schützen Objekte wie diese von der Titelseite: die berühmte Welle von Hokusai, Goldobjekte wie die Applik mit der Athena Itonia aus dem Schatzfund von Palaiokastron, oder Gemälde und Mumienporträts. Beispielfotos: Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg (Public Domain). Anzeige |
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Die Einführung!
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